Interreg ist ein Förderprogramm der EU für regionale Entwicklung, das thematische Schwerpunkte ausschreibt, auf welche sich Forschende mit Projektideen bewerben können. Initiant des Projektes Machining 4.0 ist das Projektkonsortium unter Führung des Koordinators Sirris, einem belgischen Kooperationszentrum für die Technologieindustrie. Da die Schweiz keine Mittel aus dem EU-Regionalfonds erhält, erfolgt die Finanzierung der Schweizer Projektpartner aus einer Kombination von Bund und Kantonen.
Verschiedene Massnahmen werden im Rahmen des Projektes innerhalb der kommenden drei Jahre entwickelt und durchgeführt, um KMU der Spanenden Industrie bei der Digitalen Transformation zu unterstützen. Damit soll verhindert werden, dass Produktionen aus Hochlohnländern ins günstigere Ausland abwandern.
Wissens- und Know-how-Transfer ist eine der Massnahmen. Zu diesem Zweck ist im Projekt ein internationales Onlineportal geplant, das das Know-how der Spanenden Industrie zum Thema Digitalisierung gebündelt in Englisch zur Verfügung stellt. Die Homepage für das Portal ist bereits online: www.machining4.eu. Mit einer intelligenten Suche können sich Interessierte künftig dort umfassend über den aktuellen Stand der Technik, vorhandene Technologien, Best Practices und mögliche Technologiepartner informieren.
Ausserdem entstehen an sieben Standorten Demonstratoren, die die unterschiedlichsten Aspekte der Digitalisierung veranschaulichen, von Assistenzrobotern über digitale Arbeitsvorbereitung hin zu ganzen Lernfabriken. Sie bilden zusammen ein Feldlabornetzwerk. Eine der Lernfabriken wird am Institut für mechatronische Systeme (IMS) an der ZHAW entwickelt und dort bereits erfolgreich in der Ausbildung eingesetzt. Die Demonstratoren sollen KMU die Möglichkeit bieten, Konzepte und Anwendungen der Digitalisierung zu studieren, ihre eigenen Ideen einzubringen und Funktionalitäten im Labormassstab testen zu können.
Als weitere Massnahmen werden Coachingstunden angeboten sowie finanzielle Anreize gesetzt: KMU können sich in naher Zukunft direkt auf der Homepage machining4.0.eu um sogenannte „Vouchers“ bewerben. Fünfzig ausgewählte Projekte erhalten mit dem Voucher eine Finanzierung der ersten 12000 Euro in Arbeitsstunden.
In den kommenden Monaten wird Swiss Mechatronics darauf fokussieren, die Spanende Industrie auf das Cluster aufmerksam zu machen und für eine aktive Beteiligung am Projekt zu gewinnen. Das Cluster versteht sich als erster Ansprechpartner für alle Schweizer Unternehmen, die sich bei Machining 4.0 einbringen wollen oder auf Know-how-Suche sind. Zusammen mit Industriepartnern und Mitgliedern wird Swiss Mechatronics jährlich fünf sogenannte Technology Sheets sowie drei Testimonials mit Anwendungsbeispielen als Schweizer Beitrag für die Know-how-Plattform liefern. Knowhow-Träger sind gefragt, hierfür Ideen einzureichen.